Mittwoch, 13. Januar 2016

Was haben die Gewerkschaften je für uns getan?

Eine Frage, die sich jeder ruhig stellen sollte. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat vor einigen Jahren mal einen schönen Spot ins Netz gestellt:



Gewerkschaften. Die Arbeitgeber mögen sie nicht sehr. Dabei könnten sie ihnen bei vielen Problemlösungen, gerade in Zeiten des unvermeidlichen Wandels, helfen. Auch viele Arbeitnehmer fragen sich inzwischen leider, wofür sie Gewerkschaften brauchen. Und verzichten darauf, sich zu organisieren. Werden zu Einzelkämpfern. Mit Ellenbogen. Solidarität? Zwar nicht unbedingt ein Fremdwort, aber konkret gelebt meist nur noch beim Klicken für Online-Petitionen im Netz. Vom Sofa aus. Oder sehe ich da zu schwarz?

Samstag, 2. Januar 2016

Zu teuer, zu teuer

Die Medien-Manager und ihr durch Schließungen und Zusammenlegungen entstandener Einheitsbrei. Forderungen der Journalistinnen und Journalisten sowie die Redaktionen insgesamt sind ihnen natürlich "zu teuer, zu teuer". Immerhin geht es um "Kosten sparen" und "mehr Rendite". (Mein kurzes Video entstand während einer Aktion beim Gewerkschaftstag des DJV NRW 2014 in Essen.) Kleine Einstimmung auf die bevorstehenden Gehaltstarifverhandlungen für 13000 Zeitungsleute...





Freitag, 1. Januar 2016

Frohes Neues Jahr!


Endlich vorbei... Karikatur: Heiko Sakurai
Selbst die Kanzlerin kippte sich (wenn Karikaturist Heiko Sakurai, proudly presented, Recht hat) zum Jahreswechsel gehörig eins hinter die Binde: "Endlich vorbei!"

Wofür stand 2015 für uns Journalisten? Wieder einmal für Morde und Entführungen weltweit, es stand aber auch für Lügenpresse und schwindende Wertschätzung, erneut für Jobverluste und Redaktionsschließungen, für Zusammenlegungen von Redaktionen oder gleich Fusionen, für weitere rechtliche und soziale Attacken auf Freie Journalistinnen und Journalisten und unsägliche Honorare, für den Ausstieg aus Tarif und Sozialpartnerschaft.

Karikatur: Karlheinz Stannies
Billig und willig und zu allem bereit sollen sie sein, so wünschen sich die Medien-Arbeitgeber ihre Leute. Qualität spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Wenn die Billigen sie mitbringen, okay. Wenn nicht, egal. Im neuen Jahr wird sich wohl an der Einstellung der Manager (Verleger gibt's ja kaum noch) nicht viel ändern. Rendite vor Redaktion. Bei den Zeitungen steht eine Gehaltstarifrunde an - und die Verleger haben bereits lässig abgewunken: Eure Forderungen (der DJV sagt: 4,5 Prozent mehr Gehalt für Feste und Honorar für Freie) sind viel zu hoch., wir müssen eher beim Tarif noch um- und abbauen. Siehe hier und hier.

Wollen wir uns - nach einem Jahrzehnt des Personal- und Sozial-Abbaus, des Drauflegens trotz Mehrbelastungen in dezimierten Redaktionen - weiterhin mit den üblichen Manager-Floskeln abspeisen lassen? Nachprüfbare Zahlen nennen die Häuser ja selten. Haben wir nicht schon genug damit zu tun, die Umbrüche und Herausforderungen der digitalen Revolution zu bewältigen - und zukunftsfähig zu werden/bleiben? Wir kriegen das hin - und sind unser Geld (und demnächst entsprechend mehr) wert. Ich wünsche uns allen ein Frohes Neues Jahr. Bleibt gesund und kämpferisch.