Alle Proteste waren erfolglos: In Stuttgart sollen die beiden konkurrierenden Lokalzeitungen - Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten, beide aus dem Reich der Südwestdeutschen Medienholding - fusioniern. Und dann getrennt weiter erscheinen, aber aus einer gemeinsamen Redaktion befüllt werden. Verleger Richard Rebmann behauptet: das geht. Nicht nur ich behaupte: das geht nicht. Unterschiedliche Geschmäcker aus einer Küche bedienen - das ging noch nie gut, jedenfalls nicht lange.
Karikatur: Karlheinz Stannies |
Ein publizistischer Sinn kann, trotz aller Management-Sprechblasen, wohl kaum dahinter stecken. Zumal fast drei Dutzend Journalistinnen und Journalisten - also die Macher unterschiedlicher Inhalte und Meinungen - künftig angeblich überflüssig sind und gehen sollen. Möglichst freiwillig - siehe hier. Dafür wird, klopften sich die Chefs auf die Schulter, dann aber die Zahl der Programmierer und Mediengestalter aufgestockt. Das nennt man dann wohl Internet-Initiative.
Josef-Otto Freudenreich schrieb in der Kontext:Wochenzeitung, die gleich eine Aktion "David gegen Goliath" startete, was er vom "Neuen Stuttgarter Weg" (Verleger-Sprech) hält und was der eigentliche Grund für "das ganze Gedöns" ist - hier flockig nachlesbar.
Karikatur: Karlheinz Stannies |