Samstag, 15. Dezember 2012

Wenn Schnuppen im Pool landen

Abends, auf dem Rückweg von Recherchen in Lokalen, plauderten der olle Fritz und ich wehmütig über damals, als Lokaljournalisten noch was galten und Fotografen die ungekrönten Könige waren – Aushängeschilder jeder Redaktion, bekannt wie bunte Hunde. Heute sind Fotografen oft „gepoolt“, und Schreiber wie Leser fragen sich ständig, welcher wohl kommt, aus dem Pool, und ob sie ihn überhaupt kennen.

Die Zeiten der eingespielten Kuli- und Knips-Teams sind wohl leider vorbei. Wir schauten uns ganz traurig an. „Und ich habe Schuld“, schluchzte Fritz, ein Kamera-Urgestein, inzwischen selbst in einem dieser Fotografen-Pools; Marke: ohne Sprungbrett, aber mit Honorardumping.

Ich muss nach dem Geständnis wohl sehr fragend geguckt haben.
Fritz erklärte darauf los: „Weisst Du noch, als es Sternschnuppen regnete? Da haben wir von hohen Honoraren und einem schmucken Häuschen mit allem drum und dran geträumt.“

Ja, und? Der Fotograf schlug die Hände vors Gesicht und wimmerte: „Und ich Blödmann habe mir da ganz doll einen Pool gewünscht.“ Und mit so einem soll man Mitleid haben.